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Die drei Säulen einer IoT-Factory

Welches große Potenzial der Einsatz von IoT-Lösungen für Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen hat, haben wir in diesem Blog bereits in verschiedenen Artikeln beschrieben – und auch darauf hingewiesen, dass die Einführung des Internet of Things die ein oder andere Hürde bereithält.

In diesem Artikel beschreiben wir, wie Digitalisierungsprojekte durch den Einsatz einer IoT-Factory erfolgreich umgesetzt werden können.

Ein Artikel von
Marcel Mohr

Lesezeit: ca. 4 Minuten

Beispiel für die Organisationseinheit IoT-Factory

Tatsächlich stehen diese oft schon am Anfang des Digitalisierungsprozesses, wenn Fragen nicht final beantwortet werden:

  • Wie definieren einzelne Mitarbeiter des Unternehmens IoT?
  • Wie ist das unternehmensweite IoT-Grundverständnis?
  • Wo fängt IoT im Unternehmen an und wo hört es auf?
  • Wer ist für IoT-Lösungen zuständig?
  • Und welchen Mehrwert erhofft sich das Unternehmen eigentlich?

So wichtig die Beantwortung dieser Fragen ist, ist es damit allein nicht getan.

Um wartbare und langfristig erfolgreiche Lösungen zu entwickeln und gleichzeitig die Potentiale des Internets der Dinge beurteilen und kanalisieren zu können, ist eine strategische Verankerung des Themas in der Organisation erforderlich. Hier unterstützt die IoT-Factory. 

Was ist eine IoT-Factory?

Die IoT-Factory ist weniger eine eigene Abteilung als vielmehr ein methodisch unterstützter Ansatz, der alle wichtigen Organisations-Aspekte umfasst und so dabei unterstützt, den Betrieb von IoT-Systemen zentral in einem Unternehmen zu bündeln. Sie fungiert als Bindeglied zwischen Business-Unit, dem Innovationsbereich und der Technik und konzentriert sich so darauf, die IoT-Lösung optimal einsetzbar zu machen. 

Idealerweise folgt die IoT-Factory methodisch einem dreistufigen Aufbau, den wir als „drei Säulen“ beschreiben möchten. 

Säule eins: das Team 

Diese erste Säule ist der entscheidende Faktor, der über Erfolg oder Scheitern der Methode „IoT-Factory“ entscheidet: der Aufbau eines interdisziplinären Teams, das fachbereichsübergreifend als zentrale Anlaufstelle für alle Projektvorhaben im Bereich IoT-Anwendungen verankert wird. 

Experten sämtlicher Unternehmensbereiche schlüpfen in definierte Rollen und Zuständigkeitsbereiche, die für den Erfolg des Projektes wichtig sind. So wird gemeinsam internes Know-How gebündelt und fokussiert auf die Unternehmensziele auf- und ausgebaut. 

Das Aufgabenfeld dieser Experten ist weit umfassend:

  • von der Aufnahme des Ist-Zustandes bis hin zur Identifikation und Empfehlung relevanter IoT-Technologien
  • von der technischen Detaillierung und Konzeptionierung bis hin zum laufenden Betrieb
  • von organisatorischen Anpassungen bis hin zur strategischen Verankerung. 

Säule zwei: die Prozesse

Die zweite große Säule ist die Verankerung von Prozessen. Innerhalb des oben beschriebenen Teams müssen bestehende Prozesse abgebildet, optimiert oder neu eingeführt werden. Die Themen, die hier behandelt werden, sind komplex: 

  • Strategie & Planung von Digitalisierung, Innovation und Innovationsmanagement, Mobilisierung, Produkten und Dienstleistungen 
  • Delivery & Infrastruktur – also der Aufbau von Übertragungstechnologien, QS-Prozessen und Firmware-Management 
  • Enabling von Mitarbeitern und Fachbereichen, Coaching/Mentoring, Schulungen, Methodik, Agilität 
  • IoT-Security – also die Einführung und Einhaltung von Security-Richtlinien, Security-Checks, Frequenzband-Berechtigungen oder Massenupdates bei IoT-Geräten  

Alle nötigen Prozesse sollten gemeinsam spezifiziert und implementiert werden – immer angelehnt an die Anforderungen, Rahmenbedingungen, Erfahrungen und Best Practices der jeweiligen Experten. Agile Prozesse und Methoden einzuführen, hilft der transparenten Darstellung von Fortschritten und bietet gleichzeitig die besten Möglichkeiten zur Anpassung von Prioritäten und Rahmenbedingungen.

Säule drei: die Außenwirkung 

Die dritte großen Säule einer IoT-Factory könnte man als Kommunikation oder internes Marketing bezeichnen. So selbstverständlich und einfach es auch klingen mag: Zu einer ganzheitlichen IoT-Strategie gehört, dass sie im gesamten Unternehmen öffentlich gemacht wird. Die Organisationseinheit IoT-Factory muss sichtbar sein, so dass zu 100 % klar ist, dass sie der zentrale Anlaufpunkt aller IoT-Bestrebungen ist.

Das Team, das die IoT-Factory bildet, sollte hier vor allen Dingen Präsenz zeigen, z. B. durch regelmäßige Informationsveranstaltungen, Plakaten, bedruckte USB-Sticks, usw. Das mag unbedeutend klingen, hilft aber ungemein, anhaltende Sichtbarkeit im Unternehmen zu erlangen und somit von einer „Mode-Erscheinung“ zu einer im Unternehmen eingebetteten Organisationseinheit zu werden. 

Keine Selbstläufer, aber die Chance zu nachhaltiger Veränderung

So einfach es auch klingen mag, die hinter der IoT-Factory stehenden Methodik ist kein Selbstläufer– ihr Einsatz erfordert Planung und den Einsatz von Ressourcen. Wird zu wenig investiert und die IoT-Factory nicht fokussiert unter unternehmensweit vorangetrieben, wird sie scheitern – genau wie alle anderen Projekte und Initiativen.

Richtig eingesetzt und mit dem Fokus darauf, die unternehmensweiten IoT-Bemühungen in einer zentralen Einheit zu bündeln, kann der Einsatz einer IoT-Factory jedoch klar zum Erfolg führen und langfristig auf die digitale Zukunftsfähigkeit des Unternehmens einzahlen.

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David Hoffmann ist Account Manager bei der com2m

David Hoffmann ist IoT-Account-Manager bei der com2m.

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