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Die Einsatzmöglichkeiten und Mehrwerte digitaler Single-Sign-On-Kundenportale

Die digitale Transformation betrifft nicht nur einzelne Abteilungen in Unternehmen. Meint man es ernst mit ihr, ziehen sich die Veränderungen, die die Digitalisierung mit sich bringt, durch die gesamte Organisation – und sollten aus diesem Grund idealerweise zentral vorangetrieben werden. Doch nicht nur ein zentrales Vorgehen in der Einführung und Umsetzung von Digitalisierungsprojekten ist wichtig. Oft braucht es außerdem ein digitales Produkt, in dem die Fäden zusammenlaufen.

Ein Artikel von Marco Oesterlein

Lesezeit: ca. 5 Minuten

Kundenportale

Digitale Kundenportale: Was bedeutet das eigentlich?

Jedes Unternehmen wird die Situation kennen: Mit fortschreitendem Grad der Digitalisierung wächst die Anzahl digitaler Tools, die in verschiedensten Abteilungen eingesetzt werden: Einkauf, Vertrieb und Business Development arbeiten mit einem ERP, CRM, einem BI- und einem Mailingsystem, Service und IT benötigen in ihrer täglichen Arbeit ein Service- und Ticketingtool. Das Marketing verwaltet die Website – gegebenenfalls auch einen Onlineshop, vielleicht kommt auch noch eine App zum Einsatz – Maschinendaten werden über ein Monitoring Portal erfasst.

Kurzum: Die eingesetzte Systemlandschaft ist mitunter komplex, unüberschaubar und vor allen nicht miteinander vernetzt.

Der “Kunde unseres Kunden”, der viele der Lösungen am Ende ebenfalls täglich in Gebrauch hat, steht jedoch noch vor einer ganz anderen Herausforderung: Er benötigt diverse unterschiedliche Passwörter und Nutzernamen und jongliert mit verschiedensten Logins – die unter Umständen sogar noch von verschiedenen Mitarbeiter:innen genutzt werden.

Abhilfe können wir hier digitale Kunden- oder Serviceportale schaffen, die über eine IoT-Plattform mit der Cloud verbunden sind und die zerklüftete Systemlandschaft zusammenhalten und zusätzlich über einen Single-Sign-On verfügen. Sie bieten die Möglichkeit, via Frontend Daten, Auswertungen, Vorgänge oder Nutzungsverhalten abzubilden und denjenigen direkt zugänglich zu machen, die über diese Aspekte den Überblick behalten müssen – und das unter einem gebündelten Login, der die Verwaltung einfacher macht.

In welchen verschiedenen Bereichen Single-Sign-On-Service- und Kundenportale Einsatz finden können, stellen wir im Folgenden vor.

 

Der durchgängige Blick auf den Kunden

Der Hersteller für Beleuchtungssysteme TRILUX stand vor ziemlich genau der Situation, die wir oben beschrieben haben: Verschiedene Einzelapplikationen mit unterschiedlichsten Logins waren im Einsatz waren im Einsatz, Daten und Prozesse waren nicht verknüpft. Ein durchgängiger Blick war aufgrund dieser Brüche im System schlicht nicht möglich.

Um eine Vernetzung der unterschiedlichen Systeme zu ermöglichen, setzte das Unternehmen auf die SAP Commerce Cloud, sowie die Entwicklung eines Shops und verschiedener Self-Service-Funktionen. Loginprozesse wurden über die Salesforce Community Cloud vereinfach.

Außerdem entwickelte man eine Projektkollaborations-Plattform für TRILUX-Kunden.

TRILUX erhält über diese Kombination und Vernetzung der Plattformen einen ganzheitlichen Blick auf ihre Kunden und deren Nutzerverhalten. Das steigert nicht nur die Effizienz der eigenen Prozesse durch schnelle Reaktionsmöglichkeiten, sondern vor allen Dingen die Kundenzufriedenheit und -bindung.

Die Zentralisierung aller Services

Auch die Firma SENNEBOGEN, Marktführer im Bereich der Kranktechnik, stand vor ähnlichen Herausforderungen. Auch hier waren unterschiedlichste Anwendungen in der Nutzung – sowohl von SENNEBOGEN selber, als auch von Händlern und Endkunden – die jedoch nicht zentral zugänglich oder auf irgendeine Art und Weise verknüpft waren.

Das Kundenportal mySENNEBOGEN bündelt ab sofort alle Angebote. Nutzer können über ein Single-Sign-On-Verfahren auf alle für sie wichtigen und notwendigen Anwendungen, Services und auch Daten zugreifen. Auch die Freischaltung von neuen Anwender:innen erfolgt zentral administriert über das Portal.

Für SENNEBOGEN ist das Kundenportal mySENNEBOGEN die Basis für das gesamte Digitalgeschäft. Alle digitalen Angebote uns Services werden den Nutzer:innen zentral zur Verfügung gestellt und individuell abgestimmt.

Die ganzheitliche Datenerfassung und -analyse

Der Einsatz digitaler Kundenportale zahlt sich auch in Sachen Datenerfassung aus. Der europaweit größte Hersteller für Industriebatteriesysteme Hoppecke stand beispielsweise vor der Herausforderung, dass sie aufgrund einer fehlenden Infrastruktur keine Daten über das Nutzungsverhalten ihrer Kunden und den Zustand der Produkte hatte.

Die Lösung war in diesem Fall eine zentrale IoT-Plattform, die unterschiedliche Produktbereiche bündelt und eine hochauflösende Datenerfassung sowie die Verwaltung von Massendaten möglich macht.

Die Datenerfassung über das digitale (Single-Sign-On-)Kundenportal auf Plattformbasis und die anschließende Analyse zahlen sich aus: Hoppecke erfährt nicht nur mehr über das Verhalten ihrer Nutzer und Nutzerinnen und kann entsprechend aktiv individuelle, digitale Services anbieten. Sie erhalten auch detailliertes Wissen über die eigenen Batterien und Speichersysteme und haben so die Möglichkeit, das eigene Produkt datenbasiert stetig weiterzuentwickeln.

Warum sich der Einsatz von Single-Sign-On-Kundenportalen lohnt

Cloudbasierte Kunden- und Serviceportale, die Anwendungen bündeln und Daten übersichtlich visualisieren, sind den vorgestellten guten Gründen aus vielen Unternehmen nicht mehr wegzudenken – speziell die Single-Sign-On-Varianten bieten allerdings zusätzliche Vorteile:

Die zerklüftete IT-Landschaft aus unterschiedlichsten Systemen und Applikationen wird aufeinander abgestimmt und miteinander verknüpft. So erhöhen Single-Sign-On-Portale die Effizienz und die Benutzerfreundlichkeit: Alle Anwendungen sind zentral gebündelt und von allen notwendigen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen über nur einen Login und Passwort zu erreichen. Ein Passwort-Management oder die individuelle Zettelwirtschaft werden so überflüssig – und auch die Nutzerverwaltung wird durch ein zentrales Management vereinfacht. Medienbrüche und manuelle Zwischenschritte (z. B. die Pflege von Excel-Tabellen) entfallen ebenso, was wiederum potenzielle Fehlerquellen minimiert.

Wie die Beispiele hier im Artikel oder auch verschiedene unserer Referenzen zeigen, sind (Single-Sign-On-)Kundenportale nicht zuletzt die Basis für ein zukünftiges Digital- und Servicegeschäft, sollte dieses noch nicht im Fokus stehen.

Sprechen Sie mich an, wenn Sie sich für diesen Schritt interessieren. Ich freue mich darauf, von Ihnen zu hören!

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com2m Marco Oesterlein

Marco Oesterlein ist Businessdeveloper bei der com2m.

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