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Schlanke IoT-Entwicklung im Mittelstand. Ein Kurzleitfaden.

Kürzere Lebenszyklen, agile Entwicklungsmethoden, disruptive Geschäftsmodelle, IoT-Clouds. Unternehmen sehen sich aktuell mit diversen neuen Begriffen konfrontiert, die sich häufig völlig von bisherigen Themen unterscheiden. Doch obwohl es sich bei diese Begriffen zum Teil um ganz unterschiedliche Fachdisziplinen handelt, greifen sie sehr stark ineinander. Der folgende Beitrag soll ein wenig Licht ins moderne Dunkel bringen und Beispiele aufzeigen, inwiefern die Zusammenarbeit mit der com2m aussehen kann.

Ein Artikel von
Phil Hermanski

Lesezeit: ca. 3 Minuten

IoT Entwicklung im Mittelstand

Aufgrund immer kürzerer Innovationszyklen haben Unternehmen häufig die Herausforderung den Spagat zwischen schnellem und dennoch strategischem Handeln zu meistern. Hinzu kommt, dass innovative Themen wie IoT- und Cloudentwicklungen neu sind und spezielle technische Kenntnisse benötigt werden. Mit diesen Entwicklungen gehen jedoch nicht nur technische Neuerungen einher, sondern auch die Generierung neuer Potenziale für die Modernisierung der eigenen Prozesse oder kundenseitige Produkte und Services. Hier den Überblick zu behalten, sowohl in Bezug auf die Technologie, Methoden, Marktentwicklungen etc. als auch gleichzeitig Projekte umzusetzen, stellt eine entsprechende Herausforderung für Mittelständler dar. Beispielsweise sind selten Kapazitäten vorhanden, die sich ausschließlich um ein (Innovations-)Thema wie IoT kümmern können. Dementsprechend muss nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch ein potenzieller Beratungs- und Umsetzungspartner genau abwägen, auf was im Innovations- und Implementierungsprozess im absoluten Zweifelsfall verzichtet werden kann und was zwingend notwendig ist.

Big Picture, Nutzer, Geschäftsmodelle und Roadmap als zentrale Elemente

Um dennoch möglichst schnell und „sicher“ von der Idee zum potenziell erfolgreichen IoT-Produkt-Service Bündel zu kommen sollten vier Themen jederzeit berücksichtigt werden: Der Prozess dreht sich jederzeit um nutzbringende bzw. wertstiftende Use Cases für ganz konkrete Nutzer und Kunden. Neben der Nutzerfokussierung sollte ein Big Picture der Lösung existieren oder entwickelt werden, welches in die Strategie des eigenen Unternehmens passt. Nichts ist frustrierender als eine hoch potenzialbehaftete Idee, die aufgrund eines fehlenden strategischen Fits von den Kollegen nicht ernst genommen oder sogar torpediert wird oder im operativen Tagesgeschäft untergeht. Bereits früh im Prozess sollten zusätzlich potenzielle Geschäfts- und Ertragsmodelle identifiziert werden, damit die von Nutzern und Kunden hochgelobte Lösung auch ein wirtschaftlicher Erfolg wird. Dies gilt sowohl für die Implementierung von IoT-Lösungen im eigenen Unternehmen mit dem Ziel der Prozessoptimierung, als auch für die marktgerichtete Entwicklung und Einführung neuer Technologien. Zuletzt ist eine iterative, transparente, realistische, flexible und besonders auch verständliche Umsetzungsroadmap zu entwickeln, die die Prozesstransparenz erhöht und dadurch den Fortschritt sichtbar macht. Außerdem fördert diese die Transparenz zwischen allen Stakeholdern sowie den einzelnen zuvor genannten Schritten, vom nutzerzentrierten Prozess, über das strategische Big Picture hin zu Geschäfts- und Ertragsmodellen.

Bei all diesen Tätigkeiten ist eine transparente, strukturierte, agile Vorgehensweise wichtig. Da es sich bei dem Thema IoT unter Umständen um eine völlig neue Innovation für den Anwender oder Anbieter handelt, ist ein gemeinsames explizites Verständnis über Technologie, Kunden und die potenzielle Lösung hoch relevant. Um dieses Verständnis zu erreichen wird nicht nur eine gute Kommunikation benötigt, sondern auch ein transparenter durchgängiger Innovationsprozess, der von der Idee bis zur Umsetzung und darüber hinaus reicht. Entscheidungen können somit jederzeit nachvollziehbar vertreten werden.

Empfehlungen für die Steigerung der Erfolgswahrscheinlichkeit einer (IoT-)Innovation

  • Eine Idee kann in erster Instanz entweder direkt vom Kundenproblem, von der Technologie oder vom Big Picture der Unternehmensstrategie getrieben sein. Wichtig ist dabei jedoch, dass die Übereinstimmung mit den jeweils anderen beiden Aspekten geprüft wird.

  • Oft betreffen solche Innovationen, ob neue IoT-basierte Produkte oder der Einsatz von IoT in den eigenen Prozessen, das ganze Unternehmen. Die Idee ist daher abteilungsübergreifend zu denken.

  • Die Entwicklung einer Strategie oder eines Big Picture der Lösung sollte nicht allein im stillen Kämmerlein stattfinden. Transparenz und Akzeptanz sind wichtig für eine erfolgreiche Umsetzung.

  • Kunden sind möglichst früh in den Prozess einzubinden, um sich reales Feedback einzuholen. Perfekt geeignet für erste Gespräche sind Kunden mit langjährigem Vertrauensverhältnis. Dabei ist eine strukturierte Vorgehensweise sinnvoll, z. B. bei der Erstellung von Interviewleitfäden o. ä., sodass die Ergebnisse vergleichbar sind.

  • Features bzw. Funktionen sollten nach ihrem Mehrwert für die potenziellen Nutzer strukturiert Dabei sollte möglichst früh getestet werden, welche Geschäfts- und Ertragsmodelle von Seiten der Kunden gewollt oder zumindest denkbar sind, die auch zu Ihrem Geschäft passen.

  • Besondere Beachtung sollten interne Verrechnungsprozesse finden, die mit einem Ertragsmodell einhergehen, welches einen dauerhaften Cashflow kleiner Beträge ermöglicht. Eine IT-Integration dieser Prozesse ist vor dem Hintergrund des agilen Vorgehens nicht direkt zwingend notwendig, sollten aber im Blick behalten werden, sobald sich eine Funktion und ein Ertragsmodell als attraktiv für die Kunden herauskristallisiert.

  • Vor Markteintritt sollte von Iteration zu Iteration mehr „Greifbares“ für die Kunden und Nutzer entwickelt werden, von Mock-Ups, über Click-Dummies, hin zu Funktionsprototypen und dem berühmten Minimal Viable Product (MVP) oder dem Minimal Marketable Feature (MMF). Unabhängig von den jeweiligen Definitionen zielen all diese Tools darauf ab, nicht direkt den großen Wurf zu wagen, sondern sich in kleinen Schritten mit Nutzerfeedback fortzubewegen. Dabei ist nicht zu vergessen: Reine Softwareprodukte sind leichter laufend zu aktualisieren als Hardware Lösungen oder Software-Hardware-Bündel!

  • Im Gegensatz zur reinen Hardwareprodukten lebt und entwickelt sich das IoT-/Softwareprodukt in seinem Lebenszyklus ständig weiter, auch nach Markteintritt. Die Nähe zum Kunden sollte aufrechterhalten werden, um weiterhin strukturiertes und kontinuierliches Feedback einzuholen. Nur so kann sich die Lösung nutzerorientiert weiterentwickeln und es wird nicht in Weiterentwicklungen investiert, die sich sukzessive vom Kunden/Nutzer entfernen.


Zuletzt sei gesagt: Denken und analysieren Sie nicht zu viel, sondern starten Sie!

Individuelle Unterstützung für individuelle Herausforderungen

Aufgrund der diversen, individuellen Startpunkte und Herausforderungen eines jeden Unternehmen sollten auch Beratungs- und Unterstützungsangebote entsprechend individuell zwischen Kunde und Auftragnehmer gestaltet werden können. Aus unserer umsetzungsorientierten Erfahrung im IoT-Cloud Business bildet ein individueller, professioneller Innovations- und Umsetzungsprozess die Basis für eine individuelle Kundenlösung, die langfristig etabliert und weiterentwickelt werden kann. Dementsprechend existieren auch unterschiedlichste Formate, die eine zielführende Zusammenarbeit garantieren sollen und gleichzeitig so individuell sind, dass sie die Bedürfnisse unserer Kunden treffen. Möglichkeiten der Zusammenarbeit könnten folgendermaßen aussehen:

Themenoffene Begleitung:

  • Langfristige Unterstützung im Kontext IoT-Entwicklung
  • Das Unterstützungsspektrum ist vergleichsweise breit
  • Tageskontingente werden im Voraus gebucht und können dann flexibel abgerufen werden


Initiale Konzeptentwicklung:

  • Es existieren konkrete Ideen, die jedoch umsetzungskonform strukturiert werden müssen
  • Nutzer- und Use-Case-fokussierte Vorgehensweise
  • Entwicklung einer Umsetzungsroadmap von der Idee bis zum Big Picture


Gesamtunterstützung:

  • Gemeinsame Erarbeitung des Produkt Big Pictures inkl. Nutzer, Kunden und Use Cases
  • Ableitung einer Umsetzungsroadmap
  • Umsetzung der IoT-Lösung und Begleitung des agilen Innovationsprozesses

Sollten Sie Fragen zu den oben beschriebenen Innovationsprozessen und Unterstützungsangeboten haben, oder sich generell für IoT, IoT-Cloud Lösungen, Data Analytics und KI interessieren: Denken Sie nicht zu viel, sondern kommen einfach direkt auf uns zu!

Dieses Thema interessiert Sie? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

Phil Hermanski ist IoT Consultant bei der com2m

Phil Hermanski ist IoT Consultant bei der com2m-

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